BandHolmer „a Bier“ Graap

Holmer „a Bier“ Graap

10 Jahre Selbstversuch: Das reicht!
J.B.O.-Drummer gesteht: Ich habe schon immer kein freudloses Leben geführt.

Holmer „a Bier“ GraapDas sind schon so Schlingel, die Schlagzeuger: Sitzen brav ihrer Schießbude, tun so, als könnten sie nicht bis drei zählen—und dann studieren sie heimlich! Auch noch Psychologie! Hättet ihr gedacht, dass unser Holmer eigentlich ein verklappter Intellektueller ist? Na ja, im Nachhinein wird einiges klar. Hat er nicht immer so allwissend in seine Drums hineingegrient? Augenzeugen berichten, dass er sogar während einiger Gigs heimlich was in sein Notizbuch schrieb, das er in der Bassdrum neben den Not-Kitzmann-Flaschen versteckt hatte. „Teilnehmende Beobachtung“ nennt man das in der Psychologie.
Jetzt verläßt Holmer also seine Freunde, aber das Ende war für ihn seit einiger Zeit abzusehen. Seelenklempner zu werden, das hatte er sich schon vorgenommen, ehe er sich bei J.B.O. einschlich. Ein zehnjähriger Selbstversuch, den der gute Holmer da veranstaltet hat, um schließlich in der Klapsmühle zu landen. Allerdings wird er dort, anders als andere Rockstars, die dort verkehren, Kittel mit Ärmeln dran tragen, die man ausserdem vorne zumacht und nicht hinten. Ein kleiner Unterschied, aber der Entscheidende. Seine Kumpels von J.B.O. hatten übrigens immer schon von Holmers wahrer Berufung profitiert. Nur mit seiner Hilfe konnte es Hannes damals verarbeiten, dass er als Poser enttarnt worden war. Und wer hat wohl Vito wieder hingekriegt, der nach seinem Nervenzusammenbruch zu Michael Grottenolms Eso-Label wechseln wollte?
Gebt es zu: Ihr habt geglaubt, dass mindestens einer von J.B.O. mal übers Kuckucksnest fliegt. Holmer wird dabei aber der Fluglotse sein. „Ich hab mir schon immer gewünscht, mal im Seelenmüll anderer herumzukramen, schließlich führt man ja als Drummer ein eher zurückgezogenes Leben“, gesteht Holmer. Ein Spruch, der Vito nur ein müdes Lächeln abringt: „Von wegen. Wir Gitarristen sahnen immer Chicks ab, da will er sie jetzt halt auf der Therapiecouch flach legen!“
Dabei hat Holmer ja, wie sich jetzt herausstellte, nie ein freudloses Leben geführt. Der große Psychologe Sigmund Freud („alles ist sexuell“. Passt aber auch auf den alten Rauschebart) stammt zwar von Reich, ist sein Vorbild. Aha. Sind nicht Drummsticks ein Phallussymbol erster Ordnung? Hat nicht das Schlagen mit gewissen Sexualpraktiken zu tun?
Sechs Jahre hat Holmer an der Uni Schnidsenbach Psychologie studiert, bald wird er auf die Menschheit losgelassen. Wir können uns vorstellen, dass viele von euch, die nicht so ganz richtig ticken, zu einem ehemaligen Rockmusiker mehr Vertrauen haben als zu irgend einem dahergelaufenen Pimpf, der keine Ahnung vom Leben in seiner härtesten Form hat—und das ist es nun mal, ein Rockstar zu sein. Also: Macht ihr öfters nachts ins Bett? Zieht ihr manchmal eine Mineralwasserflasche an einer Leine hinter euch her, mit der ihr redet und die jeden Abend eine Dose Schappi bekommt? Sagt ihr, wenn jemand „Mein Gott“ plärrt, „wer hat mich da gerufen“? Oder kommt ihr einfach nur damit nicht klar, dass keiner von euch eine Million schenken will? Versucht es mal mit Holmer, und eines können wir versprechen: Seine Therapie groovt!

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